Interessante, historische
Funktechnik konnte man am 10.09.2000 im Gelände des Mittelwellensender Wilsdruff -
Codename: SM4 (Sender Mittelwelle der 4.
in Betrieb genommene) betrachten. Das Objekt der Telekom wurde 1995 als geschlossenes
Ensemble von Architektur, Technik und Landschaftsgestaltung als einzige derartige Anlage
weltweit unter Denkmalschutz gestellt. 20 kW Sender | Die Anlage wurde 1954 offiziell in Betrieb genommen. Es sind
zwei Sendeanlagen vorhanden gewesen. Ein 20 kW und ein 250 kW Sender. Der 20 kW Sender ist
noch immer einsatzbereit. Sind Arbeiten an dem aktuellen Sender bzw. Antennenanlage (154 m
Mast) notwendig, wird mit dem alten Sender (20 kW) ein Notbetrieb aufrecht erhalten.
Dieser Sender wurde mit einem Quarz stabilisiert. Eine Eigenentwicklung der Betreiber. |
Quarzstabilisation |
| Fast 50 Jahre alt ist dieser raumfüllende
Röhrenverstärker. Mit ihm wurde die Ausgangsleistung von 250 kW erzeugt. Die
Senderöhren hatten zu DDR Zeiten eine durchschnittliche Lebenszeit von ca. 4.000 Stunden
und kosteten ca. 32.000 Mark. Nach der Wende wurde bis zur Abschaltung des Senders Röhren
von Siemens eingesetzt. Sie kosteten ca. 60.000 DM, hatten aber eine wesentlich kürzere
Lebenszeit. |
| | Über diese Kabelanlage, genannt Reuse, wurde die HF-Energie vom Sender
zur Antennenanlage transportiert. Sie funktioniert wie ein Koaxialkabel. | |
| Der
Mast ist 154 m hoch und hat einen Durchmesser von 1,5 m. Abgespannt ist er in einer Höhe
von 60 m und 120 m. Er wiegt ca. 110 t. 1044 kHz ist die Hauptfrequenz des Senders
Wilsdruff. Auf diese ist der Mast optimal ausgelegt - er ist ein Lambda/2 Strahler.
Auf Grund der geologischen Bedingungen (feuchtes Gestein) besitzt er eine sehr gute Erde
als Gegengewicht. |
Auf diesem Isolator ruht das gesamt Gewicht des Antennenmastes.
Hergestellt wurde dieser in den Keramischen Werken Hermsdorf. |
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Einspeiseleitung zum Fußpunkt der Antenne. |
| Der Sender mußte 10 Tage mit eigener Stromversorgung arbeiten können.
Dazu waren in Wilsdruff zwei U-Boot-Dieselmotoren mit Generatoren installiert.
Entsprechende Dieseltanks waren vorhanden. Angelassen wurden die Aggregate mit Druckluft,
welche in zwei Flaschen gespeichert wurde. |
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