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Was passiert an anderen Stellen der  Rohwasserleitung (SZ vom 11.10.2016) 
  

 Dienstag, 11.10.2016  

 Lieferstopp an der Talsperre Klingenberg  

 Das Wasserwerk Coschütz wird saniert. Die Leitung nach Dresden ist abgedreht. Hat das Folgen für die Wei-
 ßeritzregion?  

  

 Dresden/Klingenberg. Dresdens größtes Wasserwerk ist in die Jahre gekommen. Die Coschützer
 Anlage wurde während des Zweiten Weltkrieges gebaut und war im August 1946 in Betrieb genom-
 men worden. Noch immer bereiten die Drewag-Spezialisten hier täglich bis zu 120 000 Kubikmeter
 Trinkwasser auf, das durch ein Stollen- und Rohrleitungssystem aus der Talsperre Klingenberg
 kommt. Seit Kurzem fließt jedoch kein Talsperrenwasser mehr ins Dresdner Netz. Für zwei Monate
 ist die Anlage außer Betrieb.

 Zwischen der Talsperre und dem Wasserwerk in Coschütz laufen aktuell mehr als 20 kleinere und
 größere Baumaßnahmen, erklärt Drewag-Sprecherin Gerlind Ostmann – der Großteil davon aber auf
 Dresdner Terrain. Diese Zeit nutzt die Drewag, um sowohl die Leitung von der Talsperre Klingen-
 berg nach Coschütz als auch Anlagen in dem Dresdner Werk zu sanieren. Schließlich wollen die
 Stadtwerke die Versorgungssicherheit weiter erhöhen.

 Künftig sollen bis zu 140 000 Kubikmeter Trinkwasser täglich in Coschütz aufbereitet werden kön-
 nen. Die Versorgung während der jetzigen Arbeiten übernehmen die Wasserwerke Hosterwitz und
 Tolkewitz. Dort werden Grundwasser und Uferfiltrat der Elbe aufbereitet. „Davon werden unsere
 Kunden nichts merken“, versichert die Sprecherin. Das Trinkwasser aus allen drei Werken entspre-
 che sämtlichen Qualitätskriterien der Trinkwasserverordnung. Das Wasser aus den Talsperren Klin-
 genberg und Lehnmühle sei beim Härtegrad lediglich etwas weicher.

 Der baubedingte Lieferstopp an die Drewag wirke sich laut Landestalsperrenverwaltung nicht auf die
 Qualität des Rohwassers aus der Talsperre aus, das man an die Versorger verkauft. Ostmann zufolge
 hätten die derzeitigen Bauarbeiten auch für die Drewag-Kunden keine Auswirkungen.

 Dasselbe hört man von der Wasserversorgung Weißeritzgruppe – im Bereich des ehemaligen Weiße-
 ritzkreises von Freital bis nach Schmiedeberg. „Unsere rund 96 000 Kunden werden über andere se-
 parate Leitungen mit Trinkwasser versorgt“, erklärt deren Geschäftsführer Frank Kukuczka. Anders
 als bei der Drewag, die das Rohwasser erst in Coschütz bearbeitet, bereite die Weißeritzgruppe das
 Wasser bereits an der Talsperre Klingenberg auf. Dieses Reinwasser wird von dort aus weitergeleitet.
 Drei Leitungen führen das Trinkwasser in Richtung Dippoldiswalde, nach Klingenberg und über Hö-
 ckendorf nach Freital.

 Größere Bauvorhaben plane die Weißeritzgruppe derzeit nicht, sagt Kukuczka. Anders die Drewag
 Netz: Seit der Wiedervereinigung investiert das Unternehmen Millionensummen in die Instandhal-
 tung und Erneuerung des Rohrsystems. Auch Anlagen wie die sogenannten Energievernichter in Tha-
 randt – so geschehen in diesem Jahr – erhielten eine Frischekur.

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